Geschichte und Konzepte jüdischer Orte in Ziębice/Münsterberg
Im März fand im niederschlesischen Ziębice ein Studierendenworkshop mit dem Titel „Exploring local Jewish Heritage in the Polish-German Context. History and Concepts for Jewish Sites in Ziębice/Münsterberg“ statt. Beinahe 40 Teilnehmende – darunter insgesamt 25 Studierende aus Polen und Deutschland – waren Teil des Seminars, das sich der Dokumentation des jüdischen Kulturerbes der Kleinstadt verschrieben hatte.
Der Workshop, der im Rahmen des DFG-Projekts „Aneignung und Revitalisierung. Aushandlungsprozesse des deutsch-jüdischen Kulturerbes in Polen“ stattfand, wurde von der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa in Zusammenarbeit mit der Fundacja Ochrony Dziedzictwa Żydowskiego (FODŻ, deutsch: Stiftung für den Erhalt des jüdischen Erbes in Polen), dem Deutschen Historischen Institut Warschau, der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań sowie der Hochschule Mainz durchgeführt.
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Konzeptstudie zu einer universitätsübergreifenden Vernetzung
Die Konzeptstudie untersucht Möglichkeiten zur Entwicklung eines hochschulübergreifenden Netzwerks im Bereich der Jüdischen Kulturerbestudien. Ziel dieses potenziellen Netzwerks ist es, Forschung und Lehre der Jüdischen Kulturerbe interdisziplinär auszubauen. Welche Bedarfe, Möglichkeiten und Herausforderungen bringt ein solches Netzwerk mit sich? In welchen Strukturen und Formen kann es organisiert werden? Die Beantwortung dieser Fragen sollen im Rahmen der Studie behandelt werden und dazu beitragen, das Netzwerk zu seiner konkreten Realisierung zu führen.
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Die verwaiste Synagoge im städtischen Raum – wie setzen wir uns mit ihr auseinander? Auf den ersten Blick ist dies eine Frage, die in den Rahmen des zeitgenössischen, im nordamerikanischen Kontext entwickelten Konzepts der Critical Heritage Studies fällt. Allerdings befinden sich die in Augenschein genommenen Synagogen vor allem in Mittel- und Osteuropa, in verschiedenen polnischen Regionen, Litauen, der Tschechischen Republik, Kroatien, Ungarn, den westrumänischen Städten Oradea und Timişoara sowie in der Ukraine und Weißrussland.
Dafür musste das Forschungskonzept in vielerlei Hinsicht an die regionalen Spezifika angepasst werden: Es lassen sich eine Reihe von Prozessen beobachten, die bisher wenig beschriebene Phasen, Dynamiken und Intensitäten aufweisen und durch Phänomene wie Entdämonisierung, Entideologisierung und Kontextualisierung, aber auch durch Aneignung, Korrektur- oder Verbesserungsversuche der Erhaltungspraxis gekennzeichnet sind. Der Band versammelt Analysen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven – von transnationalen Ansätzen über Konzepte von Fachleuten bis hin zu Berichten lokaler Initiativen.
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Historische jüdische Friedhöfe. Gefährdung und Vermittlung komplexer Orte des Erinnerns
Neuerscheinung
Die Publikation versammelt Beiträge zur Workshoptagung "Historische jüdische Friedhöfe in Niedersachsen", die am 24. Januar 2024 in Hannover stattfand. Berichte aus der Lokalforschung, der Wissenschaft und der praktischen Arbeit auf jüdischen Friedhöfen zeigen das vielfältige Engagement zum Schutz und zur Vermittlung jüdischer Begräbnisplätze.
Der Band ist über die Bet Tfila – Forschungsstelle, die Stiftung niedersächsische Gedenkstätte oder den Buchhandel erhältlich.
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Im Rahmen einer Konzeptstudie untersucht die Bet Tfila bis Ende 2025 Möglichkeiten zur Entwicklung eines hochschulübergreifenden Studienprogramms zu Jüdischen Kulturerbestudien. Im Mittelpunkt der Studie stehen der Aufbau eines Netzwerks von Institutionen, die sich mit dem Jüdischen Kulturerbe befassen, die Ermittlung des Bedarfs für ein solches Studienprogramm sowie die Entwicklung eines Curriculums und eines Finanzierungsmodells für ein solches Studienprogramm.
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