Synagoge und Tempel
200 Jahre jüdische Reformbewegung und ihre Architektur
Um das Jahr 1800 bildete Deutschland den Ausgangspunkt der jüdischen Reformbewegung. Im Zuge der jüdischen Aufklärung, der Haskala, entstanden vielerorts nicht nur Forderungen nach Gleichberechtigung der Juden, sondern auch Rufe nach einer Neuordnung des jüdischen Kultus. Von verschiedenen deutschen Städten wie Berlin, Dessau, Frankfurt/Main und Hamburg gingen wichtige religiöse und liturgisch-funktionale Impulse aus. In Seesen war es der Braunschweiger Hofbankier Israel Jacobson, der mit der Gründung seiner Freischule im Jahr 1801 und der Errichtung einer dazugehörenden Schulsynagoge (bis 1810) Entscheidendes zu den Anfängen des internationalen, reformierten und liberalen Judentums beitrug.
Der Katalog zur Ausstellung "Synagoge und Tempel" beschreibt anhand exemplarischer Objekte und Bauwerke die Entwicklung der jüdischen Reformbewegung im Kontext der Architektur ausgehend von den frühen deutschen Reformsynagogen, über die israelitischen Tempel des "Goldenen Zeitalters" der Synagogen bis hin zu zeitgenössischen Bauwerken.